Reisebericht Bern

18. September 2010 | Von | Kategorie: Reiseberichte

Vor einigen Wochen reiste ich geschäftlich in die Schweizer Bundeshauptstadt Bern. Weil ich die Stadt noch nicht kannte, habe ich meinen Aufenthalt um zwei Tage verlängert. Um mir einen Überblick zu verschaffen, wollte ich eine Stadtrundfahrt machen. Dabei stieß ich auf ein Angebot des Verkehrsvereins mit dem Namen „ArchitekTour“. Ich hatte Glück, denn diese Erkundungstour der Berner Architekturgeschichte gibt es nur fünf Mal im Jahr. Sie dauert eineinhalb Stunden und ist eine Kombination aus Fußwegen und Busfahrt zum Preis von 33 Schweizer Franken. Eine gute Investition, denn ich sah Bauwerke, die man bei einem normalen Stadtrundgang gar nicht zu sehen bekommen würde.

Besonders beeindruckt hat mich jedoch das UNESCO-Weltkulturerbe der Berner Altstadt mit Häusern und Lauben aus dem 15. Jahrhundert.
Ich entscheide mich, zunächst noch einmal durch die Lauben zu gehen. Hier hat sich auf einer Gesamtlänge von 6 km die längste gedeckte Einkaufsstraße Europas angesiedelt. Die Berner Altstadt ist eine Stadt der Brunnen. Insgesamt elf Figurenbrunnen aus dem 16. Jahrhundert findet man auf den Gassen und Plätzen. Insbesondere der Zähringer Brunnen hat es mir angetan. Ein stehender Bär mit Helm und Banner, zwischen dessen Füßen ein Bärenjunges an Weintrauben nascht, ein Kunstwerk, das in seiner Detailtreue wirklich verblüfft.

Über die Untertorbrücke, eine der ältesten erhaltenen Brücken Berns, erreiche ich das Matteviertel. Während sich die Altstadt auf einem Hügel über der Aare erhebt, befindet sich dieses Viertel fast unmittelbar am Flussufer. Seinen Namen trägt das Viertel nach den Anlegestellen, die hier früher das Handelsleben mitbestimmten. Berühmt war es auch wegen seiner Badehäuser und berüchtigt wegen der Bordelle, in denen sich auch Casanova aufgehalten haben soll. Früher war es ein Wohnviertel für Arbeiter, dann folgten Künstler und Studenten und heute sind hier viele Werbeagenturen ansässig.

Über 183 Holzstufen erreicht man die Münsterplattform, eine Parkanlage an der Rückseite des Berner Münsters.
Das Portal des Münsters ist absolut sehenswert. Insgesamt 234 Sandsteinfiguren zieren den Eingang. Es handelt sich allerdings um Kopien, die Originalfiguren befinden sich im Historischen Museum von Bern.
Heute zieht es mich noch zum Kornhaus am Kornhausplatz. Dieser ehemalige Getreidespeicher wurde umgebaut in ein Kulturzentrum. Neben einem sehr guten Restaurant findet der Besucher hier ein Café, eine Bibliothek und Ausstellungsräume. Die Fresken von Rudolf Müngerer sind einzigartig.

Leider muss ich am nächsten Tag abreisen. Bern steht aber ganz oben auf meiner Liste der Städte, die ich noch einmal besuchen werde.

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