Reisebericht Genf

18. September 2010 | Von | Kategorie: Reiseberichte

Ein verlängertes Wochenende in der Schweiz wollten wir verbringen und haben uns Genf als Reiseziel ausgesucht. Unser Hotel in der Rue du Berne lag gerade einmal 300 Meter vom Genfer Hauptbahnhof Cornavin entfernt und auch ziemlich nahe am Seeufer. Das Hotel hatte nur einen Stern und kostete pro Nacht und Zimmer 52 Euro. Das ist für Genf ein sehr niedriger Übernachtungspreis. Das Hotel liegt dafür aber auch mitten im Zentrum für das Genfer Nachtleben, also ideal eher für junge und unternehmungslustige Leute.

Das Genf auch als Stadt der Parks in unserem Reiseführer bezeichnet wurde, konnten wir gut nachvollziehen. Die Stadt ist wirklich grün und besonders schön fanden wir den englischen Garten. Aber auch die Promenaden am Seeufer und die Spazierwege entlang von Rhone und Arve, den beiden Flüssen, die Genf durchqueren, brachten uns Augenblicke der Stille und Besinnung, die wir in einer Großstadt wie Genf überhaupt nicht erwartet hätten.
Für Kunst und Kultur Begeisterte bietet Genf eine ganze Reihe von Ausstellungen und Museen. Wir haben uns für das Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum entschieden. Neben den in 11 Räumen untergebrachten Dauerausstellungen zur Geschichte der Rotkreuzbewegung finden hier auch immer wieder Sonderausstellungen statt. Besonders beeindruckend, aber auch bedrückend empfand ich die Kindersuchkartei von Kindern aus Ruanda. Jedes dieser Polaroid-Fotos erzählt seine eigene tragische Geschichte.

Am Nachmittag besuchten wir die Kathedrale St. Peter. Begonnen wurde der Kirchenbau bereits im 12. Jahrhundert und zwar im romanischen Baustil. Es folgten An-, Um- und Erweiterungsbauten im gotischen und klassizistischen Stil. Fertiggestellt war die Kathedrale erst im 18. Jahrhundert. Ausgrabungen unter der Kathedrale belegen, dass hier schon im 4. Jahrhundert kirchliche Bauwerke existierten.

Genf ist die Stadt der Uhrenindustrie. Große Marken wie Rolex, Patek Philippe, Piaget und viele andere sind hier vertreten. Aber nicht diese Zeitmesser weckten unser Interesse. Im Englischen Garten zum Beispiel befindet sich die Blumenuhr. Eine Ähnliche habe ich im Niagara Falls State Park in Kanada gesehen. Die Genfer Blumenuhr besteht aus mehr als 6.000 Blumen und sie ist damit die Größte der Welt.
Am rechten Seeufer, am Quai Wilson, befindet sich ein Wunderwerk der Uhrentechnik: Die Solar- und Laseruhr., gefertigt aus Glas und Stahl mit einem Durchmesser von 6,40 Metern.

Für das leibliche Wohl wird in Genf überall gut gesorgt. Auf der Promenade de la Treille findet man neben ausgezeichneten Sterne-Restaurants auch viele kleine Cafés und Brasserien, die sowohl original Schweizer Küche als auch internationale Gerichte anbieten.

Und wohin geht man in Genf am Abend? Wer die Reichen und Schönen der Stadt Genf sehen und auch gesehen werden will, dem sei ein Besuch der Place du Molard empfohlen, denn hier trifft sich Abend für Abend alles, was in Genf Rang und Namen hat.

Wer aber einen netten Abend in angenehmer und gemütlicher Atmosphäre verbringen möchte, der ist sicher am Place Bourg-de-Four im historischen Stadtkern von Genf besser aufgehoben. Hier gibt es kleine Lokale, in denen die Weinbauern selbst ihren eigenen Wein ausschenken.

Fazit: Wer Genf erleben will, braucht dazu mehr als nur ein verlängertes Wochenende. Wir kommen auf jeden Fall wieder.

Tags: ,