Reisebericht St. Gallen

18. September 2010 | Von | Kategorie: Reiseberichte

St. Gallen, Hauptort des Schweizer Kantons St. Gallen, liegt in unmittelbarer Nähe zum Bodensee. Damit ist die Stadt auch ein beliebtes Ausflugsziel für diejenigen Touristen, die ihren Urlaub am sogenannten „Schwäbischen Meer“ verbringen.

Allerdings musste ich feststellen, dass ein Tagesausflug nach St. Gallen bei Weitem nicht ausreicht, um all die Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten zu besichtigen, mit denen die Stadt aufwarten kann.
Begrenzt vom Rosenberg im Norden und dem Freudenberg im Süden zeigt sich an der westlichen Grenze die Sitterschlucht. Wer ein wenig Zeit hat, sollte eine Wanderung über den St. Gallener Brückenweg machen. Der Weg führt vom Bahnhof St. Gallen-Haggen nach Spisegg. Auf einer Gesamtlänge von ca. 7,5 Kilometern geht es vorbei an achtzehn Viadukten, Holzbrücken und Hängestegen. An jeder Brücke findet der Wanderer Informationstafeln, die ihm Auskunft über die Geschichte der Bauwerke geben. Ich habe aus Zeitmangel nur einen kleinen Teil des als Nahwanderweg 4 ausgeschilderten Brückenweges begangen.

Hauptanziehungspunkt für alle Besucher von St. Gallen – und damit natürlich auch für mich – sind die barocke Stiftskirche und die Stiftsbibliothek.
Erbaut wurde die St. Gallener Stiftskirche, die ursprünglich Stiftskirche St. Gallus und Otmar hieß, im 18. Jahrhundert. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war sie auch die Hauptkirche des Klosters von St. Gallen. Die Stuckarbeiten und Wandgemälde sind einzigartig.

Unbedingt auf das Besuchsprogramm gehört auch die angrenzende Stiftsbibliothek. Hier sind viele handschriftliche Dokumente zu bewundern und eine ägyptische Mumie.
Das gesamte Stiftsviertel von St. Gallen wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Um ein wenig Entspannung zu finden, habe ich einen Bummel durch die Altstadt von St. Gallen gemacht. Die alten Häuser mit ihren teilweise reich geschmückten Erkern geben hübsche Fotomotive ab und zeugen davon, dass die Handelsleute sich die Anregungen zum Bau ihrer Häuser aus aller Welt mitgebracht haben.

St. Gallen verfügt auch über eine Reihe von Museen, aber bei einem Tagesausflug ist es einfach nicht möglich, sich jetzt auch noch mit Kunst oder Naturkunde zu beschäftigen.

Das Wetter ist einfach herrlich und so beschließe ich, mit der Mühlenbahn durch das Mühleggtal zum Naturerholungsgebiet Drei Weihern zu fahren. Die Mühleggbahn ist ein Schrägaufzug und verkehrt im 5-Minuten-Takt von der Altstadt St. Gallens hinauf zum Ortsteil St. Georgen und dem Naherholungsgebiet. Die Strecke ist nur etwas über 300 Meter lang und führt überwiegend durch einen Tunnel. Von der Bergstation aus sind es nur ein paar Minuten zum Höhenweg. Von hier aus hat man einen fabelhaften Ausblick auf die Stadt St. Gallen und kann bei klarem Wetter fast den ganzen Bodensee überblicken.

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