Der Rütlischwur

19. September 2010 | Von | Kategorie: Wissenswertes

Der Rütlischwur ist einer der Gründungsmythen für die nationale Einheit der Schweiz. Dieser nationale Mythos kam im 15. Jahrhundert auf und wurde im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut.

Ursprung:

Laut der Schweizer Geschichtserzählung sollen Vertreter der drei sogenannten Urkantone: Uri, Schwyz und Unterwalden einen Schwur geleistet haben, der einen Bund gegen die Habsburger besiegelt hat. Den Schwur selbst sollen die Vertreter auf dem Rütli geleistet haben, einer Wiese am Vierwaldstättersee.

Entwicklung des Mythos:

Seit dem 16. Jahrhundert kam die Idee auf, dass dieser Schwur nicht nur mündlich geleistet wurde, sondern auch schriftlich verfasst wurde. Im 19. Jahrhundert wurde schließlich auch eine Urkunde gefunden, die seitdem als Bundesbrief das Gründungsdokument der Schweiz ist. Datiert ist diese Urkunde mit Anfang August 1291. Ob es sich hierbei wirklich um den historischen Bundesbrief handelt ist nicht erwiesen, da es zu dieser Zeit viele ähnliche Bünde gab.

Wer schwor den Rütlischwur?

Aegidius Tschudi verfasste mit der Chronicon Helveticum eine erste schriftliche (damals handschriftliche) Geschichte der Schweiz des Zeitraums 1000-1470. Er legte als die drei Eidgenossen folgende Personen fest:

Schwyz: Werner Stauffacher
Uri: Walter Fürst
Unterwalden: Arnold von Melchtal

Es gibt auch Versionen nach denen der Vertreter von Uri Wilhelm Tell war.

Später wurde auch der 1. August als Tag des Rütlischwurs im Jahr 1291 als Schweizer Bundesfeiertag festgelegt. Seit 1994 ist dieser Tag auch ein arbeitsfreier Tag in der gesamten Schweiz und wird überall mit viel Brauchtum und kulturellen Veranstaltungen veranstaltet.

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